Reinigungsmittel gibt es wie Sand am Meer in unterschiedlichsten Formen, Farben, mit oder ohne Duft, für verschiedene Zwecke und zu unterschiedlichsten Preisen. Ein Großteil von Ihnen hat allerdings etwas gemein: Die meisten von ihnen sind voll von chemischen Stoffen und umweltschädlichen Zusätzen. Und noch eine Gemeinsamkeit zeichnet sich bei vielen Reinigern ab: Die Reiniger befinden sich oft in Plastikflaschen die, sobald der Reiniger alle ist, in den Müll wandern. Ein Blick auf die Statistiken zeigt dabei Erschreckendes: Allein in Deutschland wandern jedes Jahr ca. 800 Millionen Plastikflaschen für Reinigungsmittel und Handseife in den Müll.
Dabei gibt es inzwischen eine ganze Reihe an nachhaltigen Allzweck-Reinigern. Doch sind diese Reiniger auch so effektiv wie herkömmliche Reiniger und wie ist die Reinigungsleistung der verschiedenen nachhaltigen Reiniger zu vergleichen?
Wir wollten es genauer wissen und haben aus diesem Grund eine Testfamilie gesucht und gefunden. Ein Haushalt mit zwei Erwachsenen, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen unter einem Dach in einer Doppelhaushälfte. Da fällt einiges an Arbeit an. Ideale Voraussetzungen für unseren Test.
Dabei wollten wir nicht nur herausfinden: Wie kommt unser eigener WunderRein Allzweck-Reiniger an, sondern wir wollten auch wissen: Wie schneidet unser Reiniger im Vergleich mit der Konkurrenz von Everdrop und Klaeny ab.
So viel von uns und wir geben ab unsere Testerin Friederike.
Ich habe schon länger über soziale Medien wie Instagram Werbung für nachhaltige Reiniger angezeigt bekommen und auch bei uns im Supermarkt oder der Drogerie standen vor allem von Everdrop immer wieder größere Werbeaufsteller. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei mir bei Reinigern bisher keine großen Gedanken rund um das Thema Nachhaltigkeit gemacht hatte. Für mich stand bisher vor allem die einfache Anwendung, die Reinigungskraft und ggf. noch der Duft eher im Vordergrund.
Über Instagram kam ich dann auch mit WunderRein in Kontakt. Da es bei uns immer sehr viel zu Putzen gibt, und die Firma einen entsprechenden Test durchführen wollte, schrieb ich kurzerhand eine DM und bekam recht schnell eine Antwort, dass ich einen Test mit den Produkten der Marken Everdrop, Klaeny und WunderRein durchführen konnte.
Dabei habe ich folgende Produkte erhalten, welche ich im Anschluss entsprechend Testen sollte:
- Everdrop Starter Flaschen Set
- Klaeny Starter Set
- WunderRein Premiumbox
Everdrop vs. Klaeny vs. WunderRein – das Unboxing
Es dauerte nicht lange, da kamen alle Pakete bei uns zu Hause an. Ich war schon recht gespannt, was mich erwarten würde und machte mich sofort ans Auspacken der Boxen.
Fangen wir mit dem Starter-Set von everdrop an.
In dem Paket fanden sich drei hochwertige Sprühflaschen aus Glas, die drei Reinigertabs sowie ein Begleitzettel mit Hinweisen zur Anwendung. Die komplette Verpackung ist frei von Plastik und kann ohne Weiteres im Altpapier entsorgt werden.
Das Set von Klaeny im Detail
Das Starter-Set von Klaeny hat einen ähnlichen Umfang wie das Set von everdrop. Drei Sprühflaschen und drei einzeln verpackte Reinigungstabs für Glas, Badezimmer und Allzweckreiniger sowie ein begleitendes Booklet mit einer kurzen Anleitung und ein wenig Werbung für weitere Produkte.
Was sofort im Vergleich mit dem Paket von everdrop auffällt: Die Sprühflaschen fühlen sich deutlich weniger wertig an. Das liegt allerdings daran, dass die Flaschen nicht aus Glas, sondern aus recyceltem Kunststoff bestehen.
Das Set von WunderRein im Detail
Als Letztes haben wir das Set von WunderRein geöffnet. Hier sieht man bereits beim Unboxing, dass der Reiniger aus Österreich einen komplett anderen Ansatz fährt. Statt drei Tabs für unterschiedliche Anwendungen gibt es „nur“ eine (bzw. sogar zwei!) Tuben des Allesreinigers. Außerdem findet sich in der Box eine hochwertig wirkende Glasflasche, zwei Reinigungssteine, zwei „Zauberradierer“, ein Mikrofasertuch und ein wirklich sehr umfangreiches Begleitheft mit Tipps und Informationen für die unterschiedlichen Anwendungsfälle.
Dabei sind in dem Heft nicht nur Hinweise zur allgemeinen Anwendung, sondern auch detaillierte Hinweise zum Reinigungsstein und dem Zauberradierer vorhanden.
So ist der Reinigungsstein aus 100% recyceltem Glas laut Hersteller für die Beseitigung von Rost, Kalk, Urinstein und hartnäckigen Verschmutzungen auf Fliesen, Waschbecken, Toiletten, Mauerwerk oder auch dem Grillrost oder stark verschmutzten Backblechen geeignet.
Der Zauberradierer soll auf stark verschmutzten Stellen wie zum Beispiel Flecken an der Wand angewendet werden, um den Schmutz wegzuradieren. Dabei nutzt sich der Radierer mit der Zeit selbst ab und wird immer kleiner.
Die Anwendung von everdrop, Klaeny und WunderRein im Vergleich
Wie ihr anhand der Unboxing Bilder bereits erkennen könnt, unterscheiden sich die Reiniger in Teilen von einander. Everdrop und Klaeny setzen auf kleine Tabs, die jeweils in 500 ml Wasser in den mitgelieferten Sprühflaschen aufgelöst werden.
Der Reiniger von WunderRein hingegen setzt auf eine Reinigungspaste, die deutlich vielseitiger eingesetzt werden kann. So kann auch hier etwas von der Paste zusammen mit etwas Wasser in der beigelegten Sprühflasche angemischt und durch schütteln aufgelöst werden. Alternativ kann die Paste allerdings auch direkt oder verdünnt in den Geschirrspüler, die Waschmaschine, auf Polster oder Schuhe gegeben werden.
Zum Start haben wir am Abend zunächst alle drei Reiniger für den Gebrauch in der Küche angemischt. Gestartet haben wir mit everdrop. 500 ml Wasser in die Sprühflasche geben, den entsprechenden Tab aus der Verpackung nehmen und in die Flasche geben. Klingt einfach, war es aber ehrlich gesagt nicht, wie das folgende Foto zeigt:
Die Tabs passen nämlich nicht „einfach“ durch die Öffnung der Sprühflasche. Hier war tatsächlich einiges an Fummelei und auch ein gewisser Kraftaufwand notwendig.
Als der Tab dann endlich in die Flasche rutschte, war relativ schnell klar: Einfach losputzen geht nicht. Die Tabs haben sich nämlich nur sehr langsam im Wasser aufgelöst. Insgesamt hatten wir hier eine Wartezeit von ~20 Minuten, bis sich der Tab komplett aufgelöst hatte und der Reiniger für den Einsatz bereit war.
Wir haben die Wartezeit überbrückt, indem wir direkt die anderen Tabs in die Flaschen gefüllt haben und auch die anderen Reiniger startklar gemacht haben.
Die Tabs von Klaeny passten ebenfalls nicht ohne Weiteres durch die Öffnung der Sprühflasche, lösten sich aber einen Tick schneller auf, als die Konkurrenz von everdrop.
WunderRein hat durch die Paste hier wie schon erwähnt ein anderes Konzept. Um den Allzweck-Reiniger in der Sprühflasche zu nutzen muss etwas Wasser in die Flasche gegeben werden und ein Tropfen WunderRein von der Größe einer Erbse direkt in die Flasche gegeben werden. Hier sei erwähnt, dass die Paste recht dickflüssig ist und daher schon ein wenig Kraft aufgewendet werden musste, um den Tropfen in die Flasche zu befördern. Der Vorteil: Die Tube wird aufgrund der Konsistenz nicht auslaufen, sollte man mal vergessen den Deckel richtig zu schließen. Nachdem die Paste in der Flasche war, muss die Flasche ordentlich geschüttelt werden. Hier zeigt sich, dass die kleinere Glasflasche von WunderRein ein Vorteil ist, da die Flasche durch die geringere Größe deutlich leichter ist als die Flaschen von everdrop. Wir haben das Gemisch ca. drei Minuten lang geschüttelt, bis nichts mehr von der Paste zu sehen war. Somit war hier der Reiniger von WunderRein am schnellsten für den weiteren Einsatz bereit.
Everdrop vs. Klaeny vs. WunderRein – die Reinigungsleistung im Vergleich
Als alle Reiniger fertig für den Einsatz waren, ging es an den ersten Test. Nach dem Abendessen gehen wir immer grob durch die ganze Küche und wischen sowohl den Esstisch als auch alle Oberflächen und den Herd ab. Gesagt getan, haben wir alle erwähnten Oberflächen in drei Teile aufgeteilt und mit dem Küchenreiniger von everdrop und Klaeny sowie dem Allesreiniger von WunderRein eingesprüht und im Anschluss mit einem feuchten Schwamm saubergewischt.
Hierbei konnte ich keine großen Unterschiede bei der Wirkung feststellen. Alle Reiniger haben ihren Bereich des Tisches und der Oberfläche ohne Probleme sauber bekommen.
Als Nächstes haben wir mit etwas Sirup drei Flecken auf der Arbeitsfläche verteilt und den Sirup ca. zehn Minuten antrocknen lassen. Im Anschluss haben wir jeweils einen Fleck mit unseren Reinigungsmischungen besprüht und ca. drei Minuten einwirken lassen. Anschließend haben wir versucht, mit einem feuchten Schwamm die Flecken zu entfernen. Auch dieser Test klappte mit allen Reinigern problemlos.
Als Nächstes haben wir die Reiniger einem echten Härtetest unterzogen. Neben unserem Kühlschrank haben wir in der Küche zwei Mülleimer stehen. Hier geht gerade den Kindern öfter mal etwas daneben. Auch die Katzen klettern ständig auf die Mülleimer und haben mit ihren Pfoten den weißen Holzpaneelen hier ordentlich zugesetzt.
Hier haben wir zunächst einen kleinen Bereich mit dem Glasreiniger von everdrop sowie dem Allzweckreiniger von Klaeny eingesprüht und nach einer Einwirkzeit von etwa fünf Minuten geschrubbt, was das Zeug hält. Das Ergebnis: kein merklicher Unterschied – gerade bei den vielen dunklen Flecken auf der Wand.
Als Nächstes sollte der Allesreiniger von WunderRein sein Glück versuchen. Hier haben wir den Reiniger aber nicht aus der Sprühflasche aufgetragen wie die beiden anderen Reiniger. Stattdessen haben wir etwas von der Reinigungspaste auf den mitgelieferten Zauberradierer gegeben und direkt auf die entsprechenden Flecken aufgetragen. Auch hier haben wir nicht zimperlich an der Wand geschrubbt und tatsächlich: Die Flecken sind bei unserem Test nicht komplett verschwunden, trotzdem konnten wir nach wenigen Minuten bereits eine deutliche Besserung erkennen:
Das Ergebnis kann sich in jedem Fall sehen lassen und kann sicherlich durch die ein oder zwei Wiederholungen noch einiges mehr rausholen.
Da wir für die Anwendung mit dem Zauberradierer im beigelegten Heft schauen mussten, wie dieser genau verwendet werden soll, haben wir beim Durchblättern auch die Tipps zur Reinigung der Backbleche gesehen. Die Idee für den nächsten Test stand also fest.
Hier kam jedoch das erste Problem auf: Welcher Reiniger von everdrop bzw. Klaeny soll hier für einen Vergleich herangezogen werden? Dazu muss ich erwähnen, dass die Backbleche wirklich absolut jenseits von gut und böse aussehen (ich spare mir die Bilder an dieser Stelle …) und es hier sicherlich nichts bringen wird ein wenig Alles- oder Glasreiniger auf das Backblech zu sprühen.
Aus diesem Grund habe ich kurzerhand direkt etwas von der WunderRein-Paste auf das Backblech gegeben und grob mit einem Tuch verteilt. Nach ungefähr einer Stunde Einwirkzeit habe ich das Backblech mit dem mitgeliefertem Reinigungsstein bearbeitet und tatsächlich. Ich würde behaupten, dass der Großteil (bestimmt 80 %) der teils eingebrannten Verschmutzungen sich so entfernen ließen. Damit war das Backblech zwar immer noch nicht wieder strahlend rein, aber ein Himmelweiter Unterschied war es allemal.
Ein Blick in den Backofen zeigte, dass auch hier schon länger nicht mehr ordentlich sauber gemacht wurde. Also - da wir ja eh schon dabei waren - habe ich auch hier etwas von der WunderRein-Paste direkt in den Ofen gegeben und ordentlich verteilt.
Auch hier ließ sich der Schmutz nach etwas Einwirk-Zeit mit dem Reinigungsstein und einem Lappen ohne größere Probleme entfernen. Das Ergebnis ... seht am besten selbst:
Während Backblech und Backofen einwirkte, haben wir uns mit den Reinigern ins Badezimmer begeben, wo wir Duschkabine, Badewanne, Waschbecken und Toilette mit den drei Reinigern säuberten. Auch hier gab es keinerlei Auffälligkeiten, was die Reinigungswirkungen anging.
Am nächsten Tag kamen meine Tochter und mein Mann mit ihren eigentlich weißen Sneakern von einer Runde mit dem Hund nach Hause. Da es draußen an dem Tag eher feucht war und damit auch die Wege am Feld entlang nicht mehr ganz so trocken waren, kann von wirklich weißen Sneakern hier nicht mehr unbedingt die Rede sein. Ich gab beiden einen feuchten Lappen, um zunächst den groben Schmutz abzuwischen. Im Anschluss haben sie etwas WunderRein auf das Microfasertuch aufgetragen und damit ihre Schuhe geputzt. Nach knappen 20 Minuten waren die Schuhe wieder sauber – nur die Schnürsenkel mussten wir noch einmal extra in die Waschmaschine geben.
A propo Waschmaschine – zum Waschen habe ich die Paste von WunderRein nicht genutzt. Allerdings sind uns einmal die Tabs für den Geschirrspüler ausgegangen. Hier haben für knapp einen Esslöffel Reinigungspaste direkt in die Klappe in der Spülmaschine gegeben. Nach Durchlauf des Programms war das Geschirr sauber wie sonst auch. Auch hier konnte der Reiniger punkten.
Das Fazit
Nach knapp sechs Wochen habe ich den Test bzw. den Vergleich zwischen den Reinigern beendet. Grund war, dass die Reiniger von everdrop und Klaeny aufgebraucht waren. Die erste Tube WunderRein näherte sich so langsam ebenfalls dem Ende – da in der Packung allerdings zwei Tuben waren, wird mich der Reiniger auch in Zukunft noch weiter begleiten.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass alle Reiniger in der Anwendung ein durchweg gutes Ergebnis erzielten. Bei sehr hartnäckigen Flecken sind alle Reiniger an ihre Grenzen gestoßen oder es war schon ein wenig mehr Zeit und Aufwand notwendig, als man es sonst von etwas aggressiveren Reinigern kennt.
Was mir bei den Reinigern von everdrop und Klaeny gut gefallen hat, war, dass ich die Flaschen mit dem jeweiligen Reiniger in der Küche bzw. im Bad deponieren konnte und schnell zur Hand hatte, wenn ich in den entsprechenden Räumen etwas zum Putzen hatte.
Der eben erwähnte Vorteil wird allerdings im Vergleich mit WunderRein auch zu einem Nachteil. Ja, bei WunderRein war nur eine Flasche mit im Paket, sodass ich hier bei Bedarf die Flasche von der Küche ins Bad und wieder zurücktragen musste. Allerdings hat mir der Reiniger von WunderRein im Test ganz klar eine Sache beweisen können: Bei der Paste handelt es sich wirklich um einen absoluten Allzweck-Reiniger, der bei deutlich mehr Anwendungsfällen im Haushalt zum Einsatz kommen kann als es everdrop und Klaeny können.
Darüber hinaus war der Umfang, der WunderRein Box deutlich größer als es zum Beispiel die Box von everdrop war – wobei beide preislich ungefähr gleich liegen. Wenn ich jetzt mit einbeziehe, dass von der WunderRein-Paste trotz Schuhe putzen, Backbleche reinigen, Wände reinigen, Flecken auf dem Sofa entfernen und noch einigen Anwendungen mehr immer noch mehr als eine ganze Tube vorhanden ist, stimmt hier das Verhältnis zwischen Preis und Leistung einfach.
Ein kleiner Kritikpunkt an der Zusammenstellung der WunderRein-Box wäre von meiner Seite, dass die beiden beiliegenden Reinigungssteine aus meiner Sicht einer zu viel ist. Hier wäre eventuell ein dritter Zauberradierer oder ein zweites Microfasertuch für mich sinnvoller gewesen, da ich nicht weiß wie ich die beiden Steine sinnvoll aufbrauchen soll.
Abschließend kann ich sagen, dass der Einsatz aller drei Reiniger gezeigt hat, dass es auch ohne harte Chemie und ohne überflüssiges Plastik geht. Ich werde sicherlich auch in Zukunft auf nachhaltige Reiniger setzen. Entsprechende Sprühflaschen habe ich ja jetzt genug 😉